Die Proben finden im Wohnzimmer statt, die ersten Auftritte in miefigen Kellergruften. Mieze, die Sängerin, hat grün gefärbte Haare, jede Menge Wut im Bauch und grölt ihren Song „Skandal“. Auf der Bühne tanzt sie ihren Veitstanz wider die „faulen Arbeitsämter“ und den „Euro/Teuro“. Dazu schrammeln ihre Jungs in der Band selbstvergessen auf ihren E-Gitarren rum, im Hintergrund flackern simple Einspielungen. Der Aufstieg der Band in den musikalischen Olymp der Neuen Deutschen Popwunder nimmt seinen Lauf. Ein Plattenlabel namens R.O.T. wird aufmerksam, das erste Video wird in den Straßen Berlins gedreht. Es folgen Konzert um Konzert bis es zu einem ersten harten Einschnitt kommt. Mieze hat Probleme mit ihrer Stimme. Ein weiteres Mal wird es unerwartet ernst für die Band, als sie gemeinsam mit einer Blaskapelle die „Love Parade“ im Jahr 2003 mit dem Song „Was es ist“ eröffnen.
An diesem Lied, in dem die Musiker ihr Verhältnis zu Deutschland beschreiben, entzünden sich von radikal links bis radikal rechts sämtliche Gemüter. Es fliegen Eier und es folgen hilflos stammelnde Rechtfertigungsversuche bei Pressekonferenzen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren begleiten die beiden Filmemacher die Band von ihren wilden, punkigen Anfängen bis zu ihrer verfehlten Qualifikation für den Eurovision Song Contest. Eine Lehrzeit, die den Erfolg von MIA dennoch nicht schmälern konnte. Es ist die Geschichte einer Band und gleichsam ein Fragespiel, ob man sich in diesem Business treu bleiben kann oder sogar muß.
Mia. - keine zeit zu verlieren
Musik/Konzertdokumentation, D 2005, 50 min. Farbe
Film von Gerd Breiter und Piet Schmelz
Co Regie: Torsten Königs,
Kamera: Gerd Breiter, Zusatzkamera: Kai Lachmann, Tom Kimmig, Piet Schmelz,
Schnitt: Torsten Königs, Piet Schmelz
Ton: Peter Dunek,
Telecine: Nadir Mansouri,
Titeldesign: Kurz:Haug,
Tonmischung: Peter Riegel